Wie ich das Genießen neu entdeckte - Meine Reise zur personalisierten Ernährung
- andreaschich

- 21. Aug.
- 8 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Sept.
Als junge Frau kannte ich nur zwei Zustände: Diät oder schlechtes Gewissen. Heute, mit über 50, habe ich endlich verstanden: Genießen und ein gesunder Körper schließen sich nicht aus. Im Gegenteil - sie gehören zusammen. Hier ist meine sehr persönliche Geschichte über personalisierte Ernährung und warum sie für mich ein Gamechanger war.
Die Diät-Odyssee meiner Jugend
Wie viele Frauen meiner Generation war ich gefangen im Diät-Wahnsinn. Low-Carb, Low-Fat, Punkte zählen, Kalorien reduzieren - ich kannte sie alle. Dazu kamen in den 90ern verschiedene Mittel, die den Eindruck vermittelten, das Abnehmen würde dadurch einfacher und schneller funktionieren. Und ja, manchmal wurde ich dünner. Aber der Preis war hoch: Frustration, Verzicht und das Gefühl, ständig gegen meinen eigenen Körper zu kämpfen.
Das Perfide an Diäten: Je öfter man sie macht, desto weniger Kalorien “darf” man zu sich nehmen. Der Stoffwechsel passt sich an, und irgendwann ist man gefangen in einem Kreislauf aus Verzicht und Frust.
Der Wendepunkt: “Ich esse erstmal!”
Irgendwann traf ich eine radikale Entscheidung: Ich höre auf mit Diäten und esse erstmal - während ich an meinem Bewusstsein und Mindset arbeite.
Das war nicht immer einfach. Wenn die Waage mehr anzeigte, kämpfte ich mit meinen alten Denkmustern. Aber mir war klar: Ich wollte eine nachhaltige Lösung finden, die mich nicht immer wieder in denselben Teufelskreis zurückwirft.
Ich wollte verstehen, was in meinem Körper vorgeht. Ich wollte mich finden, nicht die nächste Diät.
Die erste Begegnung mit personalisierter Ernährung
Vor einigen Jahren stieß ich das erste Mal auf personalisierte Ernährung durch Gentests. DNA Tests versprechen eine individualisierte Ernährung über die Analyse der Gene, um zu erfahren, welcher Stoffwechseltyp man ist. Das klang zu schön, um wahr zu sein.
Ich machte den Test - und dann… passierte nichts. Die Informationen lagen da, aber mir fehlte die Begleitung. Ich wusste nicht, wie ich das Wissen umsetzen sollte. Also verschwand der Bericht in der Schublade, und ich ernährte mich weiter wie immer.
Wissen allein reicht nicht - man braucht auch die Begleitung.
2024: Der zweite Anlauf mit der richtigen Unterstützung
2024 lernte ich Menschen kennen, die nicht nur die Tests anboten, sondern auch die professionelle Begleitung dazu. Menschen, die verstanden hatten, dass es nicht nur um Daten geht, sondern um die praktische Umsetzung im Alltag.
Dieses Mal war alles anders.
Was mein Gentest mir verriet
Die Ergebnisse waren augenöffnend: Ich bin ein Kohlenhydrattyp. Jahrelang hatte ich versucht, Kohlenhydrate zu reduzieren - genau das Falsche für meinen Stoffwechsel!
Durch die App, die zum Programm gehörte, wurde mir erstmals sichtbar, was in meinem Körper passiert:
- Wie sich verschiedene Lebensmittel auf meinen Blutzucker auswirken
- Welche Balance von Zucker und Ballaststoffen für mich optimal ist
- Dass es oft nicht darum geht, weniger zu essen, sondern das Richtige zu essen
Die überraschende Erkenntnis: Manchmal muss man MEHR essen
Das war für mich revolutionär: Manchmal ging es darum, mehr zu essen! Mehr Kohlenhydrate (die richtigen), gesündere Eiweiße, mehr Ballaststoffe. Mein Körper brauchte nicht weniger Nahrung - er brauchte die richtige Nahrung.
Plötzlich konnte ich wieder genießen, ohne schlechtes Gewissen. Ich lernte, bewusst zu wählen: Was esse ich wann? Wie kombiniere ich die Lebensmittel optimal?
Genießen wurde zu einem bewussten Akt statt zu einem Verbot.
Die Ergebnisse: 10 Kilo und 16 Zentimeter in 6 Monaten
In einem halben Jahr verlor ich 10 Kilo und 16 Zentimeter Bauchumfang. Mit über 50 Jahren!
Viele Menschen glauben, dass Abnehmen ab 50 durch Hormone und Alter unmöglich wird. Das ist ein Mindset-Mythos! Fachleute sind sich mittlerweile einig: Es gibt nicht die eine Form der Ernährung für alle - und das gilt besonders für verschiedene Lebensphasen.
Was wirklich den Unterschied machte
1. Die richtige Information: Zu wissen, wie mein Körper funktioniert, war der Schlüssel.
2. Die professionelle Begleitung: Menschen, die mich durch den Prozess führten und bei Fragen da waren.
3. Das Mindset-Shift: Weg vom Verzicht, hin zum bewussten Genießen.
4. Die Community: Ein Team, das mich verstand und unterstützte - und zu dem ich mittlerweile auch gehöre.
Warum das Genießen zurückkehrte
Das Schönste an dieser Reise: Ich musste auf nichts verzichten. Ich lernte nur, bewusster zu wählen. Schokolade? Ja, gerne - aber zu einem Zeitpunkt und in einer Kombination, die meinem Körper guttut.
Pasta? Klar doch - ich bin ja Kohlenhydrattyp! Aber mit den richtigen Begleitzutaten.
Genuss entsteht nicht durch Verbote, sondern durch Bewusstheit.
Was ich heute anders mache
- Ich esse nach meinem Gentyp - mehr Kohlenhydrate, die richtigen Proteine
- Ich achte auf die Balance von Makronährstoffen
- Ich nutze eine App, die mir zeigt, wie mein Körper reagiert
- Ich genieße bewusst statt unbewusst zu konsumieren
- Ich höre auf meinen Körper statt auf Diät-Gurus
Meine Expertise trifft auf persönliche Erfahrung
Seit 2012 arbeite ich selbstständig als Präventologin mit Menschen, die ihre Gesundheit in die eigenen Hände nehmen wollen. Gesunde Ernährung und Nahrungsergänzung waren schon lange meine Themen - theoretisch. Doch praktisch war ich selbst gefangen im Diät-Karussell.
Der Unterschied zwischen Wissen und Können wurde mir nie so deutlich wie bei meiner eigenen Reise.
Was ich unterschätzt hatte - die tückischen Details
Obwohl ich über die Jahre immer wieder zugenommen hatte, achtete ich auf meine Ernährung. Ich kaufte gute Lebensmittel, vermied Industriezucker, nutzte hochwertige Öle. Trotzdem klappte es nicht.
Die Überraschung: Ich unterschätzte den Fruchtzucker! Während viele denken, Obst sei automatisch gesund, zeigt die Forschung: Zu viel Fruchtzucker kann problematisch werden, besonders wenn pro Mahlzeit mehr als 35 Gramm zugeführt werden. Meine geliebten Smoothies und die täglichen Obstportionen waren für meinen Stoffwechsel kontraproduktiv.
Auch die “gesunden” Fette - Nüsse, Avocado, Olivenöl - waren für meinen Gentyp nicht optimal. Was theoretisch gesund ist, muss nicht für jeden Körper richtig sein.
Der Sporttyp-Faktor: Bewegung statt Kalorienreduktion
Ein weiterer Aha-Moment: Der Test zeigte mir auch meinen Sporttyp. Für mich rentiert sich Kalorienreduktion überhaupt nicht - ich muss mich mehr bewegen, um abzunehmen. Jahrelang hatte ich auf die falsche Strategie gesetzt.
Die Reise geht weiter
Wichtig zu sagen: Meine Reise ist nicht zu Ende. Ich bin noch nicht dort, wo ich sein möchte. Aber zum ersten Mal in meinem Leben bin ich auf einem Weg, der sich nachhaltig und richtig anfühlt. Kein Jo-Jo-Effekt, kein Kampf gegen meinen Körper.
Warum die Begleitung den Unterschied macht
Als jemand, die beruflich Menschen begleitet, weiß ich: Information ohne Umsetzung ist wertlos. Das erlebte ich am eigenen Leib beim ersten Gentest-Versuch.
Die richtige Begleitung bedeutet:
- Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Umsetzung
- Ansprechpartner bei Fragen und Rückschlägen
- Motivation in schwierigen Phasen
- Aber vor allem: Training der Eigenverantwortung
Denn das Ziel ist nicht dauerhafte Abhängigkeit, sondern dass du lernst, auf deinen Körper zu hören und bewusste Entscheidungen zu treffen.
Warum Mindset und Bewusstsein der Schlüssel sind
Hier wird es entscheidend: Es nützt nichts, sich nur Darmbakterien oder Mikronährstoffe zuzuführen, wenn das Bewusstsein und das tiefe Verständnis fehlen.
Wenn ich Probiotika nehme, aber weiterhin die falschen Nahrungsmittel esse, finde ich keine Nahrung für diese nützlichen Bakterien. Wenn ich mechanisch meine Ernährung umstelle, aber nicht verstehe WARUM, wird es nicht nachhaltig funktionieren.
Deshalb habe ich die vielen Jahre nicht verzweifelt gewartet. Ich habe mir gesagt: “Wenn ich schon nicht verstehe, was mein Körper braucht, dann gebe ich ihm wenigstens das, wofür ich Verständnis habe.” Dieser Weg klang manchmal hoffnungslos, war aber eine bewusste Entscheidung. Ich fragte mich immer wieder: “Was ist der nächste Schritt? Was ist jetzt gerade wichtig für mich?”
Die historischen Wurzeln unserer Essmuster
Was viele nicht wissen: Unsere dysfunktionalen Essmuster haben tiefe historische Wurzeln. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts prägten Missernten und Nahrungsengpässe, die durch Kriege, Extremwetterereignisse oder Bevölkerungswachstum entstanden, den Alltag breiter Bevölkerungsschichten.
Die Nachkriegszeit hat diese Prägungen verstärkt: “Der Hunger der Bevölkerung war das zentrale Problem der ersten Nachkriegsjahre” und “Der menschliche Körper stellte sich auf die Mangelernährung in der Kriegs- und Nachkriegszeit ein und ist nun einfach überfordert mit dem üppigen Essen”.
“Das muss man aber aufessen” - “Das darf nicht übrig bleiben” - diese Sätze kennen viele von uns. Sie entstanden aus realer Not und wurden über Generationen weitergegeben. Kinder wurden sogar zum Aufessen gezwungen oder auf Nahrungsentzug gesetzt - traumatische Erfahrungen, die sich tief ins Unterbewusstsein eingraben.
Gesellschaftlich haben wir über viele Jahrzehnte kultiviert, nicht mehr auf unseren Körper zu hören. Das hat nichts mit Vorwürfen zu tun - es war oft überlebensnotwendig. Aber heute ist es wichtig, dass wir wieder lernen, uns zu verstehen.
Die wissenschaftliche Erklärung: Warum Atemarbeit so wichtig ist
Hier kommt ein faszinierender Aspekt ins Spiel, den die Forschung erst in den letzten Jahren wirklich verstanden hat: die Darm-Hirn-Achse.
Erstaunlich ist, dass die Nervenverbindungen zwischen Darm und Hirn zu 90 Prozent aus aufsteigenden Nervenfasern bestehen, die Signale aus dem Bauch zum Gehirn leiten. Nur 10 Prozent der Nervenfasern geben Informationen in die andere Richtung weiter.
Das bedeutet: Der größte Teil der Vagusnerv-Fasern – rund 80 Prozent – übermittelt Informationen vom Bauch zum Gehirn: etwa, wie die Verdauung läuft, ob Entzündungen vorhanden sind oder wie es der Darmflora geht.
Deshalb braucht es mehr als nur eine Diät, mehr als nur eine Ernährungsumstellung. Es braucht ein ganzheitliches Paket, das Verständnis für das schafft, was wahre Fülle ausmacht.
Warum ich Atemarbeit integriere
Die Stimulierung des Vagusnervs zum Beispiel durch tiefes Ein- und Ausatmen kann helfen, das parasympathische Nervensystem wieder zu aktivieren. Die Atemarbeit, die ich in meine Arbeit integriere, ist kein Wellness-Extra - sie ist wissenschaftlich fundiert.
Wenn wir bewusst atmen, aktivieren wir den Parasympathikus, beruhigen das Nervensystem und schaffen die Voraussetzung dafür, dass unser Körper wieder auf seine eigenen Signale hören kann.
Das komplexe Puzzle verstehen
Was ich heute verstehe: Gewichtsprobleme sind selten nur Ernährungsprobleme. Sie entstehen aus einem komplexen Zusammenspiel:
- Historischen Prägungen aus Familie und Gesellschaft
- Gestörter Darm-Hirn-Kommunikation durch falsche Ernährung
- Chronischem Stress, der das System überlastet
- Darmbakterien, die durch unsere Nahrung beeinflusst werden
- Unbewussten Essmustern, die wir übernommen haben
Personalisierte Ernährung gibt mir die Daten. Bewusstseinsarbeit und Atemtechniken schaffen die Voraussetzung, dass ich diese Informationen auch körperlich integrieren kann.
Mein persönliches Fazit
Personalisierte Ernährung war für mich der Weg zurück zum Genuss UND zur Eigenverantwortung. Nicht durch Verzicht und Kontrolle, sondern durch Verstehen und bewusste Entscheidungen.
Das Wertvollste: Die Verbindung von fachlichem Wissen mit der richtigen, zeitlich begrenzten Begleitung und dem Training der Eigenverantwortung.
Heute kann ich sagen: Ich esse wieder gerne. Ich vertraue meinem Körper. Und ich weiß, dass gesund sein und genießen keine Widersprüche sind - wenn man versteht, wie der eigene Körper funktioniert.
Eine Einladung an dich
Falls du auch müde bist vom Diät-Karussell, falls du dir wünschst, wieder ohne schlechtes Gewissen zu genießen - vielleicht ist personalisierte Ernährung auch für dich einen Versuch wert.
Fachleute sind sich mittlerweile einig: Es gibt nicht die eine Form der Ernährung für alle. Es gibt auch kritische Stimmen, die sagen, dass verlässliche Belege für die Vorteile von Gentests noch fehlen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung weist darauf hin, dass die Wirksamkeit personalisierter Ernährung “bislang sehr ernüchternd” ist, wobei sich aus Studien “moderate Effekte durch die verstärkte Motivation” erkennen lassen.
Aber meine persönliche Erfahrung zeigt: Wenn man den richtigen Anbieter und die richtige Begleitung findet, kann es Leben verändern. Für mich war es der Gamechanger - nach jahrelangem Kampf mit meinem Körper.
Was mich heute antreibt
Als jemand, die selbst diesen Weg gegangen ist, begleite ich heute andere Frauen dabei, ihren eigenen Weg zum bewussten Genießen zu finden. Denn jede verdient es, sich in ihrem Körper wohlzufühlen - ohne Verzicht, ohne schlechtes Gewissen.
Genießen ist ein Menschenrecht. Und personalisierte Ernährung kann der Schlüssel dazu sein.
Falls du neugierig geworden bist und mehr über personalisierte Ernährung erfahren möchtest, melde dich gerne. Ich teile meine Erfahrungen gerne - denn gemeinsam ist der Weg zum bewussten Genießen einfacher.




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